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Der Uhren-Schwindel

Mein guter Bekannter Hagen legte Wert auf Statussymbole. Er trug Designer – Anzüge, fuhr ein teures Auto und trank die besten Weine. Besonders stolz jedoch war er auf seine Uhren – Kollektion. Nicht selten lud er zu sich nach Hause ein und präsentierte uns – fein säuberlich in einer Vitrine aufgereiht – seine neuesten Errungenschaften. Wenn man nett fragte, durfte man auch einmal eine der Uhren anprobieren. Allerdings prahlte Hagen dann unwillkürlich mit seinem Wissen über Marken, beschrieb jedes kleine Merkmal und jede neue technische Innovation des jeweiligen Unternehmens. Behielt man die Uhr länger als eine Minute an, wurde er leicht panisch und wollte das gute Stück zurück haben.

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Hagen liebte seine Uhren. Und irgendwann ging seinem Freundeskreis dieses Hobby auf die Nerven, und wir beschlossen, ihm einen kleinen Streich zu spielen. Hagen lud schon zwei Monate vorher zu seinem Geburtstag ein. Lange überlegten wir, was wir ihm schenken könnten, um seinen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Natürlich dachten wir alle sofort an eine neue Uhr, und gleichzeitig waren wir schon genervt von dem Fachwissen, mit dem uns Hagen dann wieder überschütten würde. Bis ich mich fragte, ob er denn tatsächlich so viel Ahnung hatte, wie er vorgab. Denn schließlich waren wir, was dieses Thema anging, alle ziemlich unwissend, er hätte uns alles Mögliche erzählen können. Also ging ich auf eine Internetseite, die Uhren Replikate verkaufte. Dort gab es Replica Uhren aller erdenklichen Marken. Kurzerhand bestellte ich gleich zwei schöne Rolex-Replikate, nachdem ich noch einmal in Hagens Vitrine überprüft hatte, dass er solche noch nicht besaß. Als Hagens Geburtstag näher kam, wurden wir ein wenig nervös, denn würde er die Uhren Replikate erkennen, hätten wir uns als Freunde blamiert. Doch so kam es nicht. Feierlich überreichten wir ihm an seinem großen Tag das Päckchen, in dem die Replica Uhren glanzvoll auf ihren neuen Besitzer warteten. Hagen erkannte natürlich schon an der Schachtel, dass wir ihn mit etwas Neuem für seine Sammlung beschenkten, und staunte nicht schlecht über die Großzügigkeit seiner Freunde. Er präsentierte die Uhren allen Gästen und fing auch wie erwartet an, über die Besonderheiten der Stücke Auskunft zu geben. Ich selbst hatte die Produktbeschreibung gut durchgelesen und stellte fest, dass Hagen jede Menge Blödsinn redete. Und das Wichtigste war vor allem: Ihm fiel in keiner Sekunde auf, dass die Uhren Replikate waren. Wir Freunde lachten uns natürlich heimlich ins Fäustchen. Jedes Mal, wenn wir nun vor Hagens Vitrine standen, wo er auch stolz unsere Uhren Replikate präsentierte, warfen wir uns verstohlene Blicke zu und waren zufrieden darüber, dass auch Hagen nicht unfehlbar war! Einige Monate später beschlossen wir allerdings, den Schwindel auffliegen zu lassen, damit auch Hagen daraus seine Lehre ziehen konnte. Wir fragten ihn, was er denn so von Replica Uhren halte. Als er nur genervt abwinkte, gestanden wir ihm, dass sich zwei Fälschungen unter seine Uhrensammlung gemischt hatten. Erst schaute Hagen erschrocken, dann runzelte er die Stirn, und plötzlich musste er lachen. Er sagte, er hatte sich eh schon gefragt, wann wir es denn endlich merken würden. Er führte uns ein letztes Mal zu seiner Vitrine und gestand grinsend: “In diesem Schrank liegen ausschließlich Replica Uhren!”